Kirchliche Arbeitsstelle Südliches Afrika

Namibia zahlt ein Corona-Notfall Grundeinkommen (EIG) an Bedürftige

750 N$ für drei Wochen an diejenigen zwischen 18 und 59, die ihr Einkommen aufgrund von Corona und dem Lockdown verloren haben

Gerade von Namibia hätten wir erwartet, dass sie jetzt, in dieser dramatischen Situation des Lockdowns auf die Bedürftigkeitsprüfung verzichten, dass sie, wenn auch ein zeitlich begrenztes, so doch ein bedingungsloses Grundeinkommen auszahlen.

Das Finanzministerium geht davon aus, dass sich von den 2,1 Millionen Namibier*innen  749 000 Menschen qualifizieren. Bei einer Auszahlungssumme von 750 N$ pro Person würde es die Regierung 562 Millionen N$ kosten. Die Zahl wurde auf der Grundlage der nationalen Armutsgrenze von etwa 250 N$ pro Person und Woche berechnet und soll zunächst für die 21 Tage des Lockdown reichen. Um den Zuschuss können sich Namibier*innen zwischen 18 und 59 Jahren bewerben. Wer andere Einkünfte hat, Steuern zahlt oder etwa ab 60 die staatliche Rente erhält, ist ausgeschlossen.

Am 15. April konnte einer erste Gruppe von insgesamt 146 974 Empfänger*innen eine Gesamtsumme von 110 Millionen N$ ausgezahlt werden.

Insgesamt gingen in den ersten fünf Tagen nach Bekanntgabe der Einführung des EIG landesweit 327 528 Anträge ein, davon wurden180 554 abgelehnt. Laut Ministerium kamen die meisten Ablehnungen aufgrund falschen Angaben.

Interessant ist auch, wie die internationale Debatte zum Grundeinkommen seit Beginn der Corona-Krise zugenommen hat. Einen Überblick bietet unsere Facebook-Seite zum Basic Income Grant https://www.facebook.com/Basic-Income-Grant-in-Namibia-BIG-210777598944581/