Kirchliche Arbeitsstelle Südliches Afrika

Europäische Organisationen rufen Green Fuel-Chef zu Gesprächen mit Kleinbauern auf

KASA hat vor wenigen Tagen gemeinsam mit drei weiteren Organisationen aus Europa einen Brief an Billy Rautenbach, Chef von Green Fuel Investments, geschickt, in dem sie das Verhalten seines Unternehmens im Kontext von Landstreitigkeiten im Osten Simbabwes verurteilen und ihn zu friedlichen Gesprächen mit den Gemeinschaften in Chisumbanje und Chinyamukwakwa auffordern. Green Fuels war am 18. Mai mit Räumungsfahrzeugen in das Gebiet eingedrungen, um ohne weiteres die Ernte von sechs Hektar Land unterzupflügen, die der lokalen Bevölkerung als Ernährungsgrundlage diente. Die Firma verkaufte dies als Maßnahme zur Festlegung der Grenzen.

Die ansässigen Gemeinschaften verstehen das Vorgehen des Unternehmens als Einschüchterungsversuch, der darauf abzielt, die ansässigen Gemeinschaften davon abzuhalten, ihre Rechte auf das Land einzufordern. Green Fuels behauptet, die Zerstörung der Mais- und Baumwollfelder sei legitim, da das Gebiet im Besitz der halbstaatlichen Stelle ARDA (Agricultural and Rural Development Authority) sei, welche gemeinsam mit Rautenbach und zwei weiteren Investoren an Green Fuel beteiligt ist.  Schon seit 2009 waren Auseinandersetzungen um Landrechte im Chipinge District ausgefochten worden, die mithilfe des von der Regierung eingerichteten Kommittees DEPIC (District Ethanol Implementation Committee) friedlich gelöst werden sollten. Dieses von InteressenvertreterInnen aller beteiligten Gruppen getragene Komittee hatte die gemeinsamen Treffen allerdings nach den Präsidentschaftswahlen im Juli 2013 eingestellt. Die betroffenen Gemeinschaften wandten sich infolgedessen an internationale und nationale Verbündete und erklärten, sie werden nicht aufhören, alle ihnen mögliche Wege auszuschöpfen, um ihr Land zu behalten.