Kirchliche Arbeitsstelle Südliches Afrika

Reflections – Simbabwe hat die Wahl

Welchen Wert hat das demokratische Wahlrecht in einem Staat, in dem es quasi keine freien Medien gibt, in dem Wählerlisten manipuliert sind, Wahlergebnisse gefälscht werden und allein schon die Ankündigung der nächsten Wahlen ausreicht, um eine Welle der Gewalt auszulösen?

Seit Anfang des Jahres wird in Simbabwe spekuliert, wann wieder Wahlen stattfinden werden. Wenn es nach dem amtierenden Präsidenten Robert Mugabe ginge, wäre im Juni 2011 schon wieder gewählt worden. Doch die Oppositionsparteien, die mit Mugabes ZANU-PF in eine Koalitionsregierung gezwungen wurden, und die SADC (Entwicklungsgemeinschaft des Südlichen Afrika) haben sich Anfang Juli 2011 darauf geeignet, den August 2012 als neuen Termin anzuvisieren ‒ allerdings unter der Bedingung, dass bis dahin sowohl eine neue Verfassung erarbeitet und in Kraft getreten ist, als auch die notwendigen Mediengesetze auf den Weg gebracht worden sind, um freie und faire Wahlen zu garantieren.

Obwohl die Wahl 2008 letztendlich zu einer Koalitionsregierung und einer langsamen Verbesserung der Situation geführt hat, sind die Menschen noch immer von den Ereignissen traumatisiert. Schwere Menschenrechtsverletzungen von Seiten der Sicherheitskräfte vor allem gegenüber der Opposition, willkürliche Verhaftungen und die Flucht vieler Simbabwer in Nachbarstaaten waren die Folgen davon, dass die Bevölkerung durch ihre Wahlentscheidung die Kräfteverhältnisse neu gemischt hatte.

Die Menschenrechtsorganisation ZimRights hat die Ereignisse 2008 in über 70 eindrücklichen Bildern festgehalten. Die Geschichte dieser Ausstellung, die unter äußerst schwierigen Bedingungen in Harare gezeigt wurde, hat ZimRights in einem Film dokumentiert.

Die deutsche Ausstellung „Reflections – Simbabwe hat die Wahl“ beinhaltet eine Auswahl dieser Fotografien. Sie wird im Laufe der nächsten Monate in verschiedenen Städten Deutschlands gezeigt werden. Lokale Veranstalter können die Ausstellung gegen Übernahme der Transportkosten bei der KASA ausleihen, um sie der Öffentlichkeit zu präsentieren. Für die begleitenden Ausstellungsbroschüren verlangen wir den Einkaufspreis.

Mit der Ausstellung will die KASA für die Situation in Simbabwe sensibilisieren, die Erinnerung an die Menschenrechtsverletzungen vor, nach und während der Wahl von 2008 wach halten und darüber hinaus zur Solidarität mit den Menschen, die seit vielen Jahren für eine Demokratisierung Simbabwes arbeiten, aufrufen.

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