AFRIKA NEU DENKEN 2024.
AFRIKA IM WETTLAUF UM SICH SELBST. PERSPEKTIVEN AUF EMANZIPATION
Datum:
05.10.2024
Uhrzeit:
15:00
-
21:00
Ort:
Haus am Dom, Frankfurt,
Haus am Dom
ICS/iCal:
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Quer durch die afrikanischen Länder wächst das Selbstbewusstsein. Vor allem junge Menschen reklamieren immer mehr Selbstständigkeit – in allen Sektoren des Lebens. Sie treten für ein Afrika ein, das weder pro-westlich noch prochinesisch oder pro-russisch ist, sondern in erster Linie für sich selbst steht. Ihnen zufolge soll dieses Afrika seine personellen, materiellen und spirituellen Ressourcen und Wissenssysteme nutzen, um politisch und ökonomisch eigene Wege zu gehen. Die afrikanischen Staaten sollen nach realer Unabhängigkeit von der jahrzehntelangen Bevormundung durch den Westen streben. Diese Wünsche vieler Menschen auf dem Kontinent müssen sich in einem Kontext behaupten, in dem Afrika erneut zum Schauplatz virulenter geopolitischer Interessen wird – wenngleich die Situation dieses mal eine ganz andere ist: Als Teil einer globalisierten Welt, als Teil internationaler Institutionen und als Partner die nicht ausschließlich für ihre Ressourcen, sondern auch für ihr geopolitisches Gewicht relevant sind, sind afrikanische Gesellschaften nun Teilnehmende in dem Wettlauf um sich selbst.
Auf das „Scramble for Africa“, den Wettlauf um Afrika vor 140 Jahren reagierten afrikanische Gesellschaften mit verschiedenen Widerstandsformen, die in den politischen Unabhängigkeitsbewegungen ihren vorläufigen Höhepunkt erreichten. In der neuen Phase des Scramble for Africa schließen afrikanische Staaten neue Bündnisse unter sich und mit neuen globalen Machtpolen, und versuchen, sich damit aus dem Griff westlicher Dominanz zu lösen. Doch sind diese Bündnisse der geeignete Rahmen und die darin diskutierten Strategien die richtigen, um die Prozesse der Dekolonisierung zu vervollständigen – oder erweitern sie nur das Spektrum der Begehrlichkeiten?
In diesem neuen Wettlauf fragt Afrika neu denken 2024, wo alte Dynamiken reproduziert werden, neue Chancen, Risiken und Utopien entstehen.
Referent:innen
Joshua Kwesi Aikins, (Universität Kassel
Dr. Godfrey Kanyenze, LEDRIZ, Harare/Simbabwe
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