Darüber hinaus wurde diese Konferenz als Gelegenheit genutzt, nach zwei Jahren Corona-Pandemie, während derer der Austausch zwischen den Handelsexpert:innen aus dem afrikanischen Kontinent und aus Deutschland und der EU nur im begrenzten Rahmen digitaler Formate stattfand, die Kooperationen zu beleben und Möglichkeiten gemeinsamer Forschungsprojekte und Kampagnen auszuloten. Bis auf Nord- und Zentralafrika waren alle Regionen Afrikas bei dieser Konferenz vertreten: Westafrika durch das African Centre for Trade, Integration and Development (ENDA/CACID) aus Dakar/Senegal und Trade World Network aus Ghana, Ostafrika durch Southern and Eastern Africa Trade Information and Negotiations Institute (SEATINI Uganda), die Region Östliches und Südliches Afrika (ESA) durch den Simbabwischen Kirchenrat (ZCC) und die Entwicklungsgemeinschaft des Südlichen Afrika durch Trade Collective aus Südafrika. Aus Deutschland nahmen viele Vertreter:innen von Gruppen an dieser Konferenz teil, die seit Jahren versuchen, die kritische handelspolitische Szene lebendig zu halten. Hierbei handelt es sich um NGOs, aber auch um kleine lokale Gruppen wie die Bündnisse für gerechten Welthandel. Diese sind im Zuge der Proteste gegen TTIP und CETA entstanden und haben in der Regel die afrika-bezogenen handelspolitischen Themen nicht auf dem Schirm. Dass auch diese Gruppen Interesse an dieser Konferenz gezeigt haben, lässt auf gemeinsame Aktionen zur Erzeugung von Synergien in der Zukunft hoffen. Was sich aus dieser Konferenz und aus den Aktivitäten am Rande der Konferenz als Auftrag für die handelspolitische Szene in afrikanischen Ländern und in Deutschland ergibt, soll noch ausgearbeitet. Dafür ist geplant, in den nächsten Wochen eine ausführliche Dokumentation der Tagung zu veröffentlichen, die sowohl die öffentliche Veranstaltung einschlich der darin geführten Diskussionen mit dem BMZ und dem EU-Parlament als auch das Strategie-Meeting der Zivilgesellschaft am Rande der Konferenz reflektieren soll.