Kirchliche Arbeitsstelle Südliches Afrika

FÖJ bei der KASA

Als ich dieses Jahr mein Abitur bestanden hatte, war ich noch perspektivenlos, und wusste nicht was ich nun mit meiner Zukunft anfangen sollte. Gleich studieren oder eine Ausbildung machen kam für mich deshalb nicht in Frage, aus diesem Grund suchte ich nach Möglichkeiten, mir Zeit für eine Orientierung zu verschaffen. Als ich vom FÖJ (Freiwilliges Ökologisches Jahr) erfuhr, merkte ich das das eigentlich genau das richtige für mich war, es verschafft einem die Möglichkeit, sich neu zu orientieren und gleichzeitig im Bereich Ökologie tätig zu sein.

So bin ich also zu meinem FÖJ hier bei der KASA gekommen. Die Arbeit bei der KASA ist vielseitig, so wurde es zum Beispiel für etwa zwei Monate meine Aufgabe, Mittwochs und Samstags die Ausstellung „Stolen Moments: Namibian Music History Untold“ in Stuttgart zu betreuen. Das beinhaltete das Ein- und Ausschalten der Technik der Ausstellung, das Zählen der Besucher:innen, das Kontrollieren der Einhaltung der 3G bzw. 2G-Regel und auch das Beantworten der ein oder anderen Frage die bei Besucher:innen aufkam. Während die Ausstellung unter der Woche oft nur mäßig besucht war, stieg die Besucher:innenzahl am Wochenende meist stark an und hin und wieder, wenn Führungen geplant waren, wurde die Ausstellung auch von größeren Gruppen besucht.

Die Ausstellung „Stolen Moments“ soll die namibische Popmusik von 1950 bis 1990 sichtbar machen und Interessierten näherbringen.

Das spiegelte sich in der Ausstellung durch mehrere Stationen auf verschiedene Weise wider. Gleich am Eingang gab es mehrere Hörstationen, an denen man Songs von verschiedenen namibischen Bands hören konnte. Im hinteren Teil der Ausstellung gab es Fotos von sogenannten geheimen Orten zu sehen, an denen heimlich gefeiert und Musik gemacht und gehört wurde, da sie unterdrückt, zensiert und teilweise verboten war. Die Kuratoren:innen der Ausstellung haben sich vor der Ausstellung an die Öffentlichkeit gewandt und Menschen über 40 nach Musikbeispielen von früher gefragt. Anschließend wurde eine öffentliche Veranstaltung organisiert, bei der Menschen zu dieser Musik vor der Kamera tanzen konnten. Das Ergebnis davon ist ein Tanzvideo, welches auf der Ausstellung als Dauerschleife lief. Dieses Video sollte Besucher:innen der Ausstellung dazu einladen, mitzutanzen. Obwohl ich als Aufsicht der Ausstellung nicht gesehen habe, dass viele Besucher:innen sich zum Tanzen motivieren ließen, verlieh es der Ausstellung eine fröhliche Stimmung und ließ sie lebendig wirken.

Die Besucher:innen beim Eintreten darauf hinzuweisen, ihre Kontaktdaten zu hinterlassen und die Coronaregelungen einzuhalten wurde schnell zur Routine und glücklicher Weise gab es nur Besucher:innen, die kooperierten. Zudem waren die meisten Besucher:innen sehr interessiert und gaben überwiegend positives Feedback zur Ausstellung. Die meiste Zeit wurde an den Hörstationen verbracht und viele Besucher:innen freuten sich sehr darüber, dass es eine CD und eine LP vom namibischen Singer/Songwriter und Gitarristen Ben Molatzi zu kaufen gab.

Nach der Finissage geht die Ausstellung nun nach Namibia, die Heimat der Musikgeschichte, um die sie sich dreht.

Des Weiteren bietet das FÖJ fünf Seminare über das Jahr hinweg verteilt, bei denen sich mehrere FÖJ-ler:innen in Gruppen zusammenfinden. Die Seminare gehen jeweils von Montag bis Freitag, jeden Tag von 9:00 bis 17:00 Uhr. Während der Seminare haben die FÖJ-ler:innen Gelegenheit sich untereinander aus zu tauschen, des weiteren wird von den Seminarleiter:innen für jedes Seminar ein Programm bereit gestellt. Hierbei geht es um verschiedene Themen, die sich um Ökologie drehen, ein Thema des letzten Seminars war zum Beispiel passender Weise Klimagerechtigkeit.

Ich bin gespannt was das FÖJ in Zukunft noch mit sich bringen wird und hoffe noch ein paar neue Erfahrungen und Eindrücke sammeln zu können.