Kirchliche Arbeitsstelle Südliches Afrika

Jesuitenpater Oskar Wermter in Simbabwe verstorben

Unsere erste Begegnung hatten wir mit Pater Wermter in Mbare, einem Stadtteil von Harare. Dort zeigte er uns nicht nur die Schule, in der er arbeitete, sondern auch, wo die Kinder herkamen. Er war seit Ende der 1970er Jahre in Simbabwe und blieb dort bis zu seinem Tod am 12. Oktober. Menschenrechte waren sein Thema, darunter auch die Pressefreiheit. Daher arbeitete er im Vorstand des Voluntary Media Council of Zimbabwe mit.  Er war als Publizist tätig, bis zuletzt, gründete das Kommunikationsbüro der Jesuiten JesCom in Harare und prägte viele Journalist:innen.

Wir zitieren aus dem Nachruf der Jesuiten:

Pater Oskar Wermter wurde als jüngstes von fünf Kindern in Gumbinnen in Ostpreußen geboren. Als der Vater 1943 zur Wehrmacht eingezogen wurde und fiel, floh die Mutter mit den Kindern in den Westen. 1945 fanden sie zunächst im thüringischen Selka Aufnahme, dann gelang im April 1949 die Flucht nach Köln, wo Oskar Wermter das Dreikönigsgymnasium, das frühere Jesuitenkolleg, besuchte und schon früh eine Berufung zum Jesuiten verspürte. 1961 trat er in Berlin Kladow ins Noviziat ein.

Während des Studiums der Philosophie in Pullach fiel die Entscheidung, als Missionar ins damalige Rhodesien zu gehen. Es folgten theologische Studien in Frankfurt/Sankt Georgen, dann in London und – zum Studium indigener Sprachen – in Salisbury, dem heutigen Harare. Nach der Priesterweihe und dem Abschluss der Studien begann er in der Pfarrei Mangula mitzuarbeiten. 1978 legte er die letzten Gelübde ab. 1979 wurde er Socius des Provinzials in Salisbury, ab 1983 dann Superior und Pfarrer in der Saint Alberts Mission in Centenary. 1988 kehrte er nach Harare zurück, wo er in den Pfarreien und Kommunitäten aktiv wurde, als kreativer Publizist das Mukai Vukani Jesuit Journal herausgab und das Kommunikationsbüro der Jesuiten gründete und viele Jahre leitete. 2010 wurde er Pfarrer und Superior in Sankt Peter Claver, bis er 2013 zum theologischen Berater der Bischofskonferenz IMBISA bestellt wurde und dazu in die Pfarrei Mabelreign wechselte. 2017 verschlechterte sich sein Gesundheitszustand drastisch, sodass er nur noch sehr eingeschränkt tätig bleiben konnte und sich 2021 gänzlich in das Richartz House in Harare zurückzog.