Kirchliche Arbeitsstelle Südliches Afrika

Miners shot down

Im August 2012 kommt es in Marikana bei Rustenburg, Südafrika zum Streik der Minenarbeiter. Lonmin zahle zu wenig, stelle nur eine mehr als mangelhafte Unterbringung zur Verfügung und trage somit zu den slumartigen Bedingungen um die Lonmin Minen bei. Lonmin entzieht sich Gesprächen, während Gewerkschaften wie die National Union of Mineworkers (NUM) zwielichtige Positionen einnimmt – der Streik spitzt sich zu. Es sterben Sicherheitskräfte und die Polizei bespricht ihr weiteres Vorgehen – schließlich beendet sie den Streik mit Gewalt und erschießt hierbei 34 Minenarbeitern, zum Teil auf der Flucht.

Der Dokumentarfilm „Miners shot down“ schlüsselt die Ereignisse detailliert auf, die sich vom 11. bis 16. August 2012 in Marikana zugetragen haben. Was passierte in diesen Tagen auf Seiten Lonmins, der Gewerkschaften, der streikenden Arbeiter sowie der Polizei? Wie veränderten sich Strategien und Positionen? Der Film lässt zahlreiche Schlussfolgerungen zu und führt wichtige Beweise auf, die schließlich auch von der Untersuchungskommission „Marikana Commission of Inquiry“, die zur Aufklärung der Ereignisse von Präsident Zuma eingerichtet wurde, verwendet werden.

„Miners shot down“ erhielt zahlreiche internationale Auszeichnungen, unter anderem auch 2015 den International Emmy Award für den besten Dokumentarfilm. Und trotz dieser Auszeichnungen hat das südafrikanische Fernsehen sich bisher standhaft geweigert, den Film über das Massaker von Marikana, der die Verstrickung von Politik und Polizei mit Fakten belegt, auszustrahlen. Eine Unterschriftenkampagne versucht immer noch, den öffentlichen Druck zu erhöhen, um dadurch das SABC zur Sendung zu zwingen.

Rehad Desai

Der  Regisseur Rehad Desai widmete den Preis den Minenarbeitern, die bei dem Polizeieinsatz ums Leben kamen oder verletzt wurden, sowie ihren Familien, die bis heute auf Gerechtigkeit  warten. Und er widmete ihn den Studierenden, die derzeit mit ihren Protesten Südafrika aufrütteln und für eine echte Transformation und soziale Gerechtigkeit kämpfen.

Miners shot down (mit deutschem Untertitel) kann bei der KASA zum Preis von 20 Euro (zzgl. Porto) käuflich erworben werden.

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